Kunststoffe & Gummi

Standpunkt zu Mikroplastik

Kernaussagen

  • Die Hauptquellen für Mikroplastik in der Umwelt sind Reifenabrieb, Fragmente von Kunststoffabfällen und Textilfasern. 
  • Um die Verschmutzung durch Mikroplastik zu verhindern, sind Maßnahmen gegen das Austreten von Kunststoffabfällen in die Umwelt hochwirksam und müssen daher vorrangig behandelt werden. 
  • Die BASF unterstützt das Ziel, den Ausstoß von Mikroplastik zu reduzieren, einschließlich der Vermüllung der Meere, und engagiert sich unter anderem in der Alliance to End Plastics Waste, der Operation Clean Sweep® und dem Recycling von Kunststoffabfällen.

Über das Thema

Mikroplastik ist die Bezeichnung für feste, wasserunlösliche synthetische Polymerpartikel von weniger als 5 mm Größe. Flüssige oder lösliche Polymere gelten nicht als Mikroplastik. Es handelt sich auch nicht um "flüssige Kunststoffe", wie manchmal in den Medien behauptet wird. Mikroplastik wurde in vielen Umweltkompartimenten gefunden. Die Hauptquelle des so genannten "sekundären Mikroplastiks" in der Umwelt ist die Fragmentierung/Abnutzung größerer Kunststoffteile, z. B. Plastiktüten, Textilien, Fischereigeräte und Reifen. Ein weitaus geringerer Anteil ist "primäres Mikroplastik", das aus Kunststoffkügelchen oder Mikroperlen besteht, die Produkten absichtlich hinzugefügt werden, um eine bestimmte Funktion zu erfüllen. Es wird davon ausgegangen, dass Mikroplastikpartikel persistent sind und sich im Laufe der Zeit anreichern und schließlich eine Gefahr für Mensch und/oder Umwelt darstellen. Die Datenlage ist jedoch nach wie vor dürftig. Bei Studien, die Auswirkungen auf Organismen zeigen, werden in der Regel sehr hohe Konzentrationen von Mikroplastikpartikeln verwendet. Es hat sich gezeigt, dass Mikroplastikpartikel in diesen hohen Dosierungen bestimmte Gefahren aufweisen, da sie mit Nahrungsmitteln verwechselt werden können. Normalerweise werden unverdauliche Partikel von Organismen ausgeschieden. Unter den derzeitigen Umweltbedingungen gehen sachkundige Institutionen wie die WHO und die SAPEA nicht von einer Gefahr für Mensch oder Umwelt aus. Derzeit wird erforscht, ob Mikroplastik zusätzlich eine wichtige Rolle als Träger für gefährliche Stoffe spielt. Im Allgemeinen können alle verbleibenden potenziell gefährlichen Eigenschaften von Kunststoffen auf die Monomere und Additive zurückgeführt werden, die beide unter REACH in Europa registriert sind und gründlich auf potenzielle Gefahren und Risiken geprüft werden. Die EU-Kommission arbeitet an einer Beschränkung von absichtlich zugesetztem Mikroplastik (voraussichtliches Inkrafttreten Mitte 2022) und hat angekündigt, auch gegen sekundäres Mikroplastik vorzugehen. Mehrere andere Länder arbeiten ebenfalls an Regelungen für Mikroplastik.

Was wir anbieten

  • Die BASF engagiert sich stark für die Reduzierung von Kunststoffabfällen in der Umwelt und ist Gründungsmitglied der Alliance to End Plastic Waste (AEPW). Sie unterstützt aktiv die Entwicklung der Infrastruktur für das Abfallmanagement, die Innovation neuer Technologien, die Aufklärung und das Engagement zur Mobilisierung von Maßnahmen sowie die Säuberung von Gebieten mit hoher Konzentration von Kunststoffabfällen in der Umwelt. 
  • Die BASF führt aktiv die  Operation Clean Sweep® (OCS) durch mit dem Ziel, den Verlust von Kunststoffgranulat entlang der gesamten Kunststoff-Wertschöpfungskette zu reduzieren.
  • Die BASF vermarktet Materialien, die die Bildung von persistentem Mikroplastik in spezifischen Anwendungen verhindern, wie dünne, biologisch abbaubare Mulchfolien oder zertifizierte kompostierbare Materialien für Anwendungen, die den organischen Abfallstrom verunreinigen (z.B. Tüten und Kaffeekapseln).
  • BASF entwickelt Alternativen zu Mikroplastik, wo dies nachhaltig möglich ist, z.B. durch biologisch abbaubare Polymere.
  • Die BASF bietet verschiedene Lösungen für unterschiedliche Recycling-Technologien an, um Kunststoffabfälle aufzuwerten und sie von der Deponie zu entfernen. 
  • Die BASF beteiligt sich an einer gemeinsamen Forschungsinitiative des International Council of Chemical Association (ICCA), bestehend aus ACC, cefic, JCI und PlasticsEurope, um eine fundierte Methodik und eine solide Datenbasis für die Risikobewertung von Mikroplastik zu schaffen.

Worum wir bitten

  • Da die Hauptquelle für Mikroplastik in der Umwelt die Fragmentierung größerer Kunststoffe ist, sind Maßnahmen zur Verhinderung der Anhäufung von Kunststoffabfällen und der Vermüllung ebenfalls sehr wirksam, um Mikroplastik zu reduzieren.
  • Jegliche Regulierung von Mikroplastik muss die Entwicklung innovativer Alternativen ermöglichen, z. B. durch die Festlegung realistischer Hürden für die biologische Abbaubarkeit und durch die eindeutige Identifizierung nur der Materialien, die zu den Problemen mit Mikroplastik beitragen. Wie bei allen Stoffen sollte Mikroplastik auf der Grundlage einer Risiko- und Nutzenbewertung reguliert werden. 

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an dialog-plastics@basf.com.