Kunststoffe & Gummi
Position zu organischem Recycling
Kernaussagen
- Organisches Recycling trägt dazu bei, den biologischen Kreislauf der Kreislaufwirtschaft zu schließen, der die Nährstoffe (z. B. Stickstoff und Phosphor) für Pflanzen und Mikroben verfügbar hält, die Böden fruchtbar macht und durch die Speicherung von Kohlenstoff in den Böden zur Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen beiträgt.
- Das organische Recycling ergänzt das mechanische und chemische Recycling von Kunststoffen.
- Die Kompostierbarkeit muss nach internationalen/nationalen Normen zertifiziert werden, um die vollständige biologische Abbaubarkeit zu CO2, H2O und mikrobieller Biomasse ohne negative Auswirkungen auf die Kompostqualität und die Umwelt sicherzustellen.
Über das Thema
Organische Abfälle (d. h. Lebensmittel- und Grünabfälle) machen weltweit den größten Anteil (~45% Website nicht in deutsch verfügbar) der festen Siedlungsabfälle aus. Sie stellen somit eine wertvolle Ressource dar, die z. B. zu Bodenverbesserungsmitteln wie Kompost recycelt werden kann. Unter organisch-biologischem Recycling versteht man die aerobe (Kompostierung) oder anaerobe (Vergärung) Behandlung von biologisch abbaubaren Kunststoffabfällen unter kontrollierten Bedingungen mit Hilfe von Mikroorganismen, um in Anwesenheit von Sauerstoff stabilisierte organische Rückstände, Kohlendioxid und Wasser oder in Abwesenheit von Sauerstoff stabilisierte organische Rückstände, Methan, Kohlendioxid und Wasser zu erzeugen. Das organische Recycling bringt die Nährstoffe zurück auf die landwirtschaftlichen Felder oder erzeugt Biogas für neue Produkte. Es verringert die globalen Treibhausgasemissionen, indem es organische Abfälle von der Verbrennung und Deponierung auf eine getrennte Behandlung umleitet und durch die Zugabe von Kompost den organischen Kohlenstoff im Boden wiederherstellt. Der SOC sichert die Bodenfruchtbarkeit, indem er die für das Pflanzenwachstum wichtige Bodenstruktur wiederherstellt und die biologische Vielfalt des Bodens erhöht. Schätzungsweise 25-30 % der weltweiten Bodenfläche sind degradiert, was massive Auswirkungen auf die globalen Treibhausgase und den Verlust der biologischen Vielfalt hat. Hochwertige Bodenverbesserungsmittel können nur hergestellt werden, wenn organische Abfälle getrennt gesammelt und dem Recycling zugeführt werden. Darüber hinaus verunreinigen nicht kompostierbare Kunststoffe den organischen Abfallstrom, was dazu führt, dass Mikroplastik in Bodenverbesserungsmitteln in die Umwelt gelangt.
Was wir anbieten
Die BASF stellt zertifizierte kompostierbare Kunststoffe für Industrie oder Haushalte her. ecovio® besteht aus dem kompostierbaren BASF-Polymer ecoflex® und anderen kompostierbaren Polyestern wie Polymilchsäure (PLA), die aus nachwachsenden Rohstoffen auf Zuckerbasis gewonnen wird. Zusätzlich bietet die BASF den kompostierbaren Klebstoff Epotal® auf Wasserbasis an. Solche Materialien werden in Lebensmittelverpackungen und Beuteln für die Bioabfallsammlung eingesetzt. Die zertifizierten kompostierbaren Materialien wurden entwickelt, um Anwendungen herzustellen, die die getrennte Sammlung von organischen Haushaltsabfällen unterstützen und/oder die Anzahl der konventionellen (nicht kompostierbaren) Produkte in den organischen Abfallströmen reduzieren.
Worum wir bitten
- Das organische Recycling sollte in rechtlichen, regulatorischen und normativen Bereichen gleichberechtigt mit dem mechanischen und chemischen Recycling akzeptiert werden.
- Die Verwendung zertifizierter kompostierbarer Kunststoffe sollte in bestimmten Anwendungsbereichen unterstützt werden, in denen sie bestimmte Vorteile bieten: Zum Beispiel die Unterstützung einer einfacheren und hygienischen getrennten Sammlung von Bioabfällen und die Vermeidung von Mikroplastik aus konventionellen (nicht kompostierbaren) Kunststoffen in Bio-Recyclingströmen (z. B. Tüten, Brühhilfen, ausgewählte Obst- und Gemüseverpackungen, Fruchtaufkleber).
- Die getrennte Sammlung und Verwertung von organischen Stoffen ist ein wesentlicher Bestandteil der Kreislaufwirtschaft und sollte daher weltweit eingeführt werden. Die lokale Infrastruktur sollte berücksichtigt werden, um die End-of-Life-Behandlung kompostierbarer Materialien zu definieren: Länder mit industrieller Bioabfallbehandlung sollten sich auf zertifizierte industrielle kompostierbare Produkte konzentrieren. Für Länder mit weniger professionalisierten Systemen für das organische Recycling (z. B. Gemeinschaftskompostierung) wird eine zertifizierte, hauskompostierbare Lösung empfohlen, die zur lokalen Infrastruktur passt (prüfen Sie immer die lokale Infrastruktur und die Entwicklungspotenziale, Dokument nicht in deutsch verfügbar).
- Die Kompostierbarkeit muss nach internationalen/nationalen Normen zertifiziert sein, die eine vollständige biologische Abbaubarkeit zu CO2, H2O und mikrobieller Biomasse ohne negative Auswirkungen auf die Ökotoxikologie (z. B. die Keimung von Pflanzen) und den Kompost gewährleisten und eine strenge Kontrolle der chemischen Zusammensetzung und der Zusatzstoffe vorsehen. Zertifizierte Kompostierbarkeit darf keine Zusatzstoffe erfordern.
- Die zertifizierte Kompostierbarkeit erlaubt oder rechtfertigt nicht, dass Materialien oder Produkte in den Müll geworfen oder in den Zusammenhang mit der biologischen Abbaubarkeit in der Umwelt gebracht werden oder dass sie als allgemeine Lösung gegen Mikroplastik in der Umwelt bezeichnet werden.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an dialog-plastics@basf.com.