Sustainable solutions for the automotive industry to reduce CO2 emissions, meet recycling targets and improve air quality.
Hochleistungskunststoffe

Hochleistungskunststoffe

Dem Kunststoff ein neues Leben schenken

Dem Kunststoff ein neues Leben schenken

Verstärkter Einsatz von recycelten Rohstoffen als wichtiger Hebel, um die CO2-Emissionen in der Lieferkette zu senken

Jedes Jahr endet der Produktlebenszyklus von knapp 500.000 Autos in Deutschland, sie landen auf dem Schrottplatz oder größtenteils bei Verwertungsbetrieben. Dort wird das Fahrzeug in seine Bestandsteile zerlegt und viele Materialien werden wiederverwertet. Dazu gehören verschiedenste Metalle, Kupferdrähte aus Kabeln und auch Kunststoffe, die durch mechanisches Recycling aufgearbeitet werden können. Alle Verwertungsmöglichkeiten haben eines gemeinsam: Sie müssen die hohen Anforderungen der Automobilindustrie erfüllen. Ein Teil der Kunststoffe gelangt daher aufgrund von Verunreinigungen in der Verbrennung. 

Kooperation mit BMW und ALBA Group

Genau hier setzt ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Autohersteller BMW und verschiedenen Unternehmen der ALBA Group an. Um die Kreislaufwirtschaft auszubauen und den Einsatz von Primär-Werkstoffen in der Autoindustrie weiter zu verringern, demontiert die ALBA Group aus einer Vielzahl an Altfahrzeugen zunächst Bauteile, die mechanisch rezykliert werden können.

Die verbleibenden Kunststoffteile werden mit den Fahrzeugen geschreddert und landen in der Schredderleichtfraktion. Aus dieser Fraktion sortiert die ALBA Group möglichst viele Materialien heraus, die ebenfalls mechanisch rezyklierbar sind. Die noch verbleibenden Kunststoffreste werden im weiteren Projektverlauf von BASF analysiert und geprüft, ob sich dieser Kunststoffmix für das chemische Recycling einsetzen lässt. Sollte diese Prüfung erfolgreich sein, könnten diese Abfälle langfristig als Rohstoff für das bei BASF zum Einsatz kommende Pyrolyseöl dienen. Dieses soll anstelle von fossilen Rohstoffen in den BASF-Verbund eingespeist werden, um Kunststoffe in Neuwarequalität zu produzieren. 

Im Rahmen unserer Projekte zur Schredderleichtfraktion wollen wir in Ergänzung des mechanischen Recyclings einen zusätzlichen Beitrag schaffen, um die Kreislaufwirtschaft weiter zu stärken. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir versuchen, den Materialien ein zweites Leben zu schenken und den Kreislauf aufrecht zu erhalten. Somit können wir fossile Rohstoffe einsparen und über die vermiedene Verbrennung einen wesentlichen Beitrag zur CO2 Reduzierung leisten.
Experte für nachhaltigen Kunststoff

Dr. Gregor Daun

Sustainability Expert im Bereich Performance Materials der BASF

Kunststoffrecycling aus Altfahrzeugen neu denken

Grafik zur Veranschaulichung der Elemente einer Kreislaufwirtschaft: Herstellung, Verwendung, Recycling

Ein weiteres Projekt widmet sich ebenfalls der Herausforderung das Kunststoffrecycling von Altfahrzeugen mit neuester Sortier- und Recyclingverfahren zu optimieren. Dafür arbeitet das Öko-Institut mit BASF SE, der Volkswagen AG, der SICON GmbH sowie der Technischen Universität Clausthal in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt zusammen.

Die Projektpartner aus Industrie und Wissenschaft entwickeln dafür ein umfassendes Konzept für die Trennung des hochkomplexen Materialmix. Über maßgeschneiderte mechanische, chemische und thermische Aufbereitungsverfahren sollen Kunststoffe aus dem Pkw-Sektor umfassend gelenkt und marktgerecht verwertet werden.

 

 

 

Im Rahmen des European Green Deal spielt die Circular Economy eine zentrale Rolle

 

Verbesserte Sortiertechniken und das chemische Recycling als komplementäre Lösung zum mechanischen Recycling können dazu beitragen, dass zukünftig die Recyclingquote von Altfahrzeugen im Hinblick auf Kunststoffe gesteigert wird. Davon soll auch die Rezyklateinsatzquote in Neufahrzeugen profitieren. Parallel dazu wird die Wirtschaftlichkeit des Recyclings von Kunststoffen aus Altfahrzeugen verbessert. Die Ergebnisse dienen als Basis für eine umfassende Umsetzungsphase in einem Folgeprojekt. Dabei werden die in den Pilotanlagen bewährten Verfahren optimiert, weiterentwickelt und für unterschiedliche Teilfraktionen bestmöglich kombiniert.