Ultramid® (Polyamid)
Die Selbsteinfärbung von Ultramid® durch den Verarbeiter ist grundsätzlich möglich. Bei Ultramid® T (PA6/6T), das im allgemeinen bei Temperaturen über 310 °C verarbeitet wird, raten wir jedoch wegen der begrenzten Thermostabilität der Farbmittel von einer Selbsteinfärbung ab.
Die Eigenschaften von Teilen aus selbsteingefärbtem Granulat, insbesondere die Homogenität, die Schlagzähigkeit, das Brenn- und das Schwindungsverhalten, sind sorgfältig zu prüfen, da sie von den Zusatzstoffen und den jeweiligen Verarbeitungsbedingungen in hohem Maße beeinflusst werden können.
Bei Dreizonenschnecken kann die Homogenität über eine Anhebung des Staudrucks verbessert werden. Diese Maßnahme erhöht jedoch gleichzeitig die Dissipation und damit die Temperaturbelastung der Schmelze. Außerdem kann die Durchsatzleistung abfallen. Die Mischwirkung der Dreizonenschnecke ist damit begrenzt, weshalb der Einsatz von Schnecken mit Scher- und/oder Mischteilen erforderlich werden kann. Barriereschnecken sind standardmäßig mit Scher- und/oder Mischteilen ausgerüstet und somit für die Selbsteinfärbung geeignet. Bei der Einfärbung von GF-verstärkten Marken ist aufgrund der erhöhten abrasiven Wirkung der Einsatz von besonders verschleißgeschützten Stählen empfehlenswert.
Bei UL94-gelisteten Ultramid®-Marken sind - sofern die UL-Listung erhalten bleiben soll - die Bestimmungen der UL 746D einzuhalten. Für die Selbsteinfärbung von Ultramid®-Marken mit den Einstufungen UL94 V-2, V-1 oder V-0 sind Farbbatches mit spezieller UL-Zulassung erforderlich. Bei der Einstufung UL 94 HB reicht die Verwendung von Farbbatches mit einer generischen UL-Listung aus.
Werden selbsteingefärbte Teile im Lebensmittelbereich verwendet, sind besondere Bestimmungen zu beachten.
Farbbatches für Ultramid®:
BASF Color Solutions
Treffert Polymer-Technologie