Hochleistungskunststoffe
Gas-Highway über den Polarkreis
Unser Energiebedarf steigt zunehmend. Um ihn zuverlässig und ressourcenschonend decken zu können, müssen wir neue Wege finden. Neue Gasfelder in immer tieferen Regionen führen auch über den Polarkreis hinaus: Die Polarled Gas-Pipeline macht Ressourcen aus bisher unerschlossenen Gasfeldern zugänglich.
Energieverbrauch und Energieversorgung sind gesellschaftlich besonders heiß diskutierte Themen in Europa. Unser Komfort und unsere Wirtschaftsleistung hängen maßgeblich von der Sicherheit eines kontinuierlichen Bezugs von Öl und Gas ab. Doch natürliche Ressourcen sind nicht unbegrenzt verfügbar. Immer neue Ölfelder und Gasvorkommen in tieferen Regionen werden entdeckt. Ihre Förderung und der Transport erfordern Höchstleistungen an Technik, Material, Logistik und persönlichem Einsatz. Die Polarled Gas-Pipeline von Statoil ASA bricht alle Rekorde. Die 482 Kilometer lange Pipeline mit einem Durchmesser von 36 Inch reicht vom Aasta Hansteen Feld, das im Nordatlantik (Europäisches Nordmeer) erschlossen wird, bis nach Nyhamna an der westnorwegischen Küste. Mit rund 1.300 Metern unter dem Meeresspiegel liegt sie tiefer als alle anderen Gasleitungen dieser Größe und ist die erste Pipeline, die über den Polarkreis führt. Aasta Hansteen ist ein Gasfeld von großer strategischer und logistischer Bedeutung für Norwegen. Das Vorkommen ist riesig. Geschätzte 47 Milliarden Kubikmeter Gas lagern dort in arktischen Gewässern.
Auch die geplante Fördermenge beeindruckt: Bis zu 70 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag können durch die Leitung der Superlative fließen. Dazu müssen natürlich die Rahmenbedingungen stimmen, denn nur beste und robuste Materialien halten den extremen Bedingungen im Offshore-Bereich stand. Erschlossen wird das Feld durch die norwegische Firma Statoil unter Beteiligung der BASF Tochter Wintershall, die sowohl Anteile am Entwicklungsprojekt Aasta Hansteen wie auch am Pipeline-Projekt Polarled hält. BASF Polyurethanes stellt das Polyurethan Elastomer zur Verfügung und die Verlegung erfolgte durch eines der weltgrößten Rohrverlegeschiffe, die „Solitaire“, der Firma Allseas – ein Prozess, der sechs Monate gedauert hat. Sechs Monate, in denen rund um die Uhr 300 Rohrteile pro Tag am Schiff angeliefert und anschließend an Bord bearbeitet, verschweißt und überprüft wurden, bis sie schließlich Teil der Gesamtleitung werden, die hinter der Solitaire im Wasser verschwindet. Pro Tag konnten je nach Wetterbedingung zwischen drei und fünf Kilometer von der Solitaire aus verlegt werden.
Knapp 500 Kilometer muss die Pipeline vom Gasfeld bis zur norwegischen Küste überbrücken. Nicht in gerader Linie versteht sich. Der Untergrund wurde genauestens untersucht, um größere Gesteine und Korallen zu umgehen und die beste Route festzulegen. Dennoch: Eine Entfernung, auf der nichts schiefgehen darf.
BASF bietet eine Reihe intelligenter PU-Systeme an, die zuverlässigen und nachhaltigen Schutz der Gasrohrleitungen bieten – auch unter extremen Bedingungen. Polyurethan ist auch das Material der Wahl für den besten Schutz der gigantischen Rohre. Mit dem PU Elastopor® opencell wird die Pipeline vor mechanischen Beschädigungen geschützt.
Externe Einwirkungen am Meeresgrund durch Ankerbewegungen oder Fischfangnetze werden damit weitgehend verhindert und sorgen für ein längeres Funktionieren des Gastransportes und eine sicherere Positionierung im Meer. Ein zweiter kritischer Punkt ist die Verhinderung von Korrosion an den Schweißnähten. Hierzu werden in regelmäßigen Abständen auf dem Stahlrohr Opferanoden eines unedleren Metalls angebracht, die durch Bindung der Elektronen an die Anode verhindern, dass der Stahl rostet. Für die Füllung der Zwischenräume werden kleine Steine eingesetzt, die dann mit dem kompakten PU-Elastomer Elastoshore® ausgefüllt werden.
Die Erschließung der neuen Gasfelder umfasst auch eine neuartige SPAR Plattform, die erste und größte dieser Art und die erste Plattform dieses Typs in dieser Region. Über die schwimmende Säule, die das Gas aus der Tiefe fördert wird es zur Polarled Pipeline geleitet und weiter Richtung Küste transportiert. Für die Energieversorgung der nächsten Jahre ist das Polarled-Projekt ein wichtiger Meilenstein und zeigt, was möglich ist, wenn durch beste Ingenieursleistung und beste Materialien neue Superlative entstehen. Die Erschließung der neuen Gasfelder umfasst auch eine neuartige SPAR Plattform, die erste und größte dieser Art und die erste Plattform dieses Typs in dieser Region. Über die schwimmende Säule, die das Gas aus der Tiefe fördert wird es zur Polarled Pipeline geleitet und weiter Richtung Küste transportiert. Für die Energieversorgung der nächsten Jahre ist das Polarled-Projekt ein wichtiger Meilenstein und zeigt, was möglich ist, wenn durch beste Ingenieursleistung und beste Materialien neue Superlative entstehen.